Leserreise Zeitlupe: Venedig Musikgenuss im Herzen Venedigs
Simon Boccanegra im Gran Teatro La Feniche und La Traviata im Palazzo a Musica: Die viertägige Leserreise im kommenden Januar nach Venedig verspricht Musikgenuss für Verdi-Fans. Daneben bleibt Zeit, die zum Unesco-Welterbe gehörende Altstadt zu erkunden.
Termine und Preise













- 2026

25.01. - 28.01.2026 | So. - Mi. | ab CHF 2'278.- |

1.Tag: Schweiz - Venedig
Anreise im Care Rouge via Mailand nach Venedig. Bereits unterwegs stimmt Sie Ihre Musikreiseleiterin Eliane Michno auf die kommenden musikalischen Höhepunkte ein und vermittelt erste Einblicke in Verdis Oper Simon Boccanegra sowie in die venezianische Musiktradition. Per Taxi-Boot gleiten Sie durch die Kanäle direkt zu Ihrem Hotel im Herzen der Lagunenstadt. Lassen Sie sich durch die engen, malerischen Gassen treiben, entdecken Sie charmante Plätze oder geniessen Sie einen ersten Cappuccino im legendären «Florian» dem ältesten Café Italiens, in dem schon Goethe, Thomas Mann und Ernest Hemingway das vornehme Ambiente schätzten. Am Abend treffen Sie sich zu einem gemeinsamen Spezialitäten-Abendessen in der Taverna La Fenice.
2. Tag: Venedig & Oper im Palazzo
Nach dem Frühstück werden Sie zu einer geführten Stadtbesichtigung erwartet. Bei einem etwa zweistündigen Rundgang erkunden Sie einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Lagunenstadt. Sie spazieren über den weltberühmten Markusplatz, der mit seiner beeindruckenden Kulisse zu den schönsten Plätzen Europas zählt. Besonders eindrucksvoll ist die prachtvolle Markuskirche mit ihren byzantinischen Kuppeln, goldglänzenden Mosaiken und kunstvoll verzierten Fassaden – ein wahres architektonisches Juwel und das spirituelle Herz Venedigs. Ihr Stadtführer bringt Ihnen die wechselvolle Geschichte dieser einzigartigen Basilika ebenso näher wie verborgene Details, die dem flüchtigen Blick oft entgehen. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Nutzen Sie die Zeit für einen Bummel durch die verwinkelten Gassen, eine Gondelfahrt oder einen Espresso in einem der traditionsreichen Cafés. Am Abend erwartet Sie ein besonderes kulturelles Erlebnis: eine Opernaufführung in einem historischen venezianischen Palast. Jeder Akt spielt in einem anderen prächtigen Raum, wodurch Musik, Architektur und Atmosphäre zu einem unvergesslichen gesamterlebnis verschmelzen.
3. Tag: Venedig & Oper im Gran Teatro
Am Vormittag unternehmen Sie einen Rundgang durch den berühmten Dogenpalast, jahrhundertelang das politische Machtzentrum der Republik Venedig. Die prunkvollen Säle mit ihren Deckengemälden, den vergoldeten Schnitzereien und grossformatigen Werken von Meistern wie Tintoretto und Veronese zeugen vom einstigen Glanz und Einfluss der Seerepublik. Gleichzeitig entdecken Sie bei diesem Rundgang auch die verborgenen Seiten des Palastes: Geheime Gänge, enge Gefängniszellen und die legendäre Seufzerbrücke lassen die bewegte Geschichte lebendig werden. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Geniessen Sie die Stadt nach Lust und Laune. Am Abend erwartet Sie ein musikalischer Höhepunkt: Sie geniessen einen klassischen italienischen Opernaperitif, bevor Sie im Gran Teatro La Fenice Giuseppe Verdis bewegende Oper Simon Boccanegra besuchen. Das traditionsreiche Opernhaus gehört zu den berühmtesten Bühnen der Welt und besticht nicht nur durch seine aussergewöhnliche Akustik, sondern auch durch seine opulente Innenausstattung im venezianischen Stil.
4. Tag: Venedig - Schweiz
Rückreise in die Schweiz. Während der Fahrt lassen Sie die Eindrücke der vergangenen Tage Revue passieren. Bei einem gemeinsamen Rückblick auf die faszinierende Stadt Venedig und einer anregenden Opernbesprechung mit Ihrer Musikreiseleiterin klingt die Reise stilvoll aus.
TEXT: USCH VOLLENWYDER
Noch ist der Theatervorhang im Opernhaus La Feniche zugezogen. Er schimmert samtig grünblau und ist dekoriert mit mehr als tausend Blumen aus vergoldetem Leder. Die roten Sessel im Parkett sind im Halbrund angeordnet, fünf Ränge mit insgesamt 166 Logen ziehen sich in die Höhe. Wie ein Himmelsgewölbe erstreckt sich die Decke mit tanzenden und musizierenden Musen über dem Saal, wie ein Sternhaufen strahlt der grosse Lüster herab. Wandleuchten tauchen den Raum in ein warmes Licht. Die vergoldeten Ornamente rundum aus Papiermaché, Holz und Gips und die üppigen Fresken zeugen von venezianischem Barock und Rokoko. Das Publikum – zumeist in festlicher Garderobe – sucht seinen Platz. Die Opernaufführung beginnt.
Erst seit 2003 erstrahlt Venedigs Gran Teatro La Feniche wieder im alten Glanz. Während Renovationsarbeiten hatte am 29. Januar 1996 ein mutwillig gelegtes Feuer das Opernhaus bis auf die Grundmauern zerstört. Dank alter Fotos und Filmdokumente konnte es originalgetreu rekonstruiert und gleichzeitig mit modernster Technik ausgestattet werden. Nicht zum ersten Mal machte es dabei seinem Namen – Feniche heisst auf Deutsch Phönix – alle Ehre. Wie der mythische Sonnenvogel immer wieder neu aus der Asche ersteht, gründet auch das Feniche auf den Trümmern einer Brandkatastrophe: Es wurde gebaut, nachdem 1774 das wichtigste Opernhaus Venedigs, das Teatro San Benedetto, einem Feuer zum Opfer gefallen war.
Von Verdi bis Strawinski
Schon bald nach seiner Eröffnung 1792 wuchsen Ruhm und Ansehen des Feniche weit über Venedig und Italien hinaus. Mit der Uraufführung zahlreicher Werke grosser Meister –Giachino Rossini, Vincenzo Bellini oder Gaetano Donizetti – schrieb es Operngeschichte. Auch moderne Komponisten wie Igor Strawinsky, Sergej Prokofjew oder Benjamin Britten gastierten mit Premieren im La Feniche, und die unvergessene Maria Callas gab auf seiner Bühne ihr Debut. Verbunden bleibt das Gran Teatro La Feniche besonders mit dem Namen von Giuseppe Verdi: Zusammen mit der Mailänder Scala hatte es die meisten Verdi-Opern uraufgeführt, darunter La Traviata (1853) und Simon Boccanegra (1957).
Diese beiden Werke bekommen auch die Gäste auf der viertägigen Zeitlupe-Musikreise im kommenden Januar zu hören. Eliane Michno, klassische Sängerin und Musikpädagogin, begleitet als erfahrene Expertin die Leserreise. Mit ihren interessierten Gästen taucht sie ein in die Opernwelt und freut sich auf die Möglichkeit, ihnen ihr musikgeschichtliches Hintergrundwissen weiterzugeben. Die beiden Vorstellungen sind auch für sie ein Genuss: «Es ist etwas Besonderes, die Opern am Ort ihrer Uraufführung zu besuchen. Bis heute schwingt etwas davon mit.»
Für Eliane Michno ist Simon Boccanegra – die Geschichte einer unmöglichen Liebe zwischen einem genuesischen Korsaren und der Tochter eines Patriziers – ein Geheimtipp. Es sei ein schwierig zu interpretierendes Werk, anspruchsvoll vor allem für den Bariton und das Orchester, und mit seinen durchkomponierten Szenen auch eine Herausforderung für das Publikum. «Man muss sich darauf einlassen. Aber es lohnt sich sehr», ist die Sopranistin überzeugt.
La Traviata gilt als eine der erfolgreichsten Opern der Musikgeschichte. Sie wird im Palazzo a Musica, einem venezianischen Musikpalast, von einem kleinen Ensemble auf höchstem Niveau aufgeführt: Jeder Akt spielt in einem anderen Salon. Mit den Hauptpersonen Violetta, Alfredo und dessen Vater Giorgio Germont wechselt das Publikum von einem Raum zum nächsten. Während der ganzen Aufführung ist es mitten drin im Geschehen und umgeben von Gesang und Musik. Diese Nähe mache das Opernerlebnis besonders berührend und intim, sagt Eliane Michno: «Die Aufführung ist auf den Haupthandlungsstrang reduziert. Die Zuschauenden spüren die Stimmung und Gefühle der einzelnen Figuren sehr genau.»
Venedig im Winter
Vom historischen 4-Sterne-Hotel Saturnia aus dauert es nur wenige Minuten, und man steht auf dem Markusplatz mit der gleichnamigen Basilika und dem Glockenturm, auf den ein Lift Touristinnen und Touristen auf eine Plattform zur Rundumsicht hochbringt. Vom nahen Dogenpalast – einst politisches Machtzentrum der Republik Venedig – und der Seufzerbrücke fällt der Blick auf den Canal Grande und die Lagune. Darauf verkehren Wasserbusse und -taxis, Polizeiboote und Lastkähne, Gondeln und Fähren. Hin und wieder bahnt sich eine Ambulanz mit eingeschalteter Sirene ihren Weg durch den dichten Wasserverkehr.
Venedig im Winter ist ein besonderes Erlebnis. Nur wenige Touristen flanieren durch die vielen Gassen und Gässchen, die manchmal so schmal sind, dass man mit ausgebreiteten Armen auf beiden Seiten die Hausmauern berühren kann. Und so eng und hoch, dass man den Kopf in den Nacken legen muss, um ein Stück des Himmels zu sehen. Dann legt sich oft ein Nebelschleier über die Wasserstrassen und Kanäle, die vielen Brücken und Plätze mit ihren Kirchen und Palazzos und verwandelt die Stadt, die während der Sommermonate von Gästen aus aller Welt überflutet wird, in eine magische, stille Welt.
CarRouge
Die Premium Fahrzeuge sind auf dem neusten Stand der Technik und verfügen über grosszügige Platzverhältnisse: 3 Luxussitze pro Reihe, individuell verstellbare Kopfstützen und eine Innenhöhe von 2.10 m sorgen für ein einzigartiges Raumgefühl.
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360° Panorama
Inbegriffen
- Reise im Car Rouge, 2+1 Bestuhlung
- Musikreiseleitung ab/bis Schweiz
- Unterkunft im ausgesuchten 4* Hotel
- 3 x ZF (Zimmer/Frühstücksbuffet)
- Taxi-Boot zum Hotel und zurück
- 1 x Spezialitäten-Abendessen inkl. Wein
- 1 x Opernkarte der 1. Kategorie
- 1 x Opernkarte für den Palazzo
- Stadtrundgang Venedig
- Eintritt und Führung im Dogenpalast
- Vorzugseintritt Markuskirche
- Car Rouge Audiosystem
Hotels
Sie wohnen im 4* Hotel Saturnia an perfekter Lage mitten in Venedig. Den Markusplatz und die Oper erreichen Sie in wenigen Gehminuten.



Opernbeschreibung
Giuseppe Verdi: „Simon Boccanegra“
„Sgombra dall'alma il dubbio... Santa nel petto mio“ (Amelia)
„Bann aus der Brust den Zweifel! Schenk meiner Liebe Glauben!“
(Duett mit Gabriele Adorno im 2. Akt).
Die Oper geht auf den Roman von Antonio Garcia Gutierrez zurück. Francesco Maria Piave und Arrigo Boito schrieben das Libretto der beiden Fassungen.
Die Handlung mit einem Prolog und drei Akten spielt in Genua im 14. Jahrhundert.
Paolo Albiano, Goldschmied aus Genua, und Pietro, ein Mann aus dem Volke, wollen den Korsaren Simon Boccanegra zum Dogen von Genua küren. Er hat die Stadt von den Piraten befreit und ist beim Volk beliebt. Simon hat mit Maria, der Tochter des Patriziers Jacopo Fiesco, ein Kind. Dieser verweigert ihr die Hochzeit mit dem Plebejer Boccanegra und schliesst sie in sein Haus ein, wo sie drei Monate später stirbt. Fiesco bietet Boccanegro die Versöhnung an, fordert dafür sein Enkelkind und verschweigt den Tod seiner Tochter. Das Kind ist spurlos verschwunden. Fiesco glaubt es nicht und verflucht Boccanegra. In Fiescos Haus stösst er auf die verstorbene Geliebte Maria. Vom Volk wird er zum Dogen ausgerufen.
25 Jahre später will der Doge seine unter dem Namen Amelia Grimaldi lebende Tochter Maria Boccanegra mit dem Kanzler Paolo Albiani verheiraten. Sie liebt jedoch den Patrizier Gabriele Adorno. Als Pater Andrea verkleidet, verspricht Jacopo Fiesco, Amelia zu verheiraten. Boccanegra erkennt am Amulett seine Tochter und verweigert Paolo ihre Hand.
Im Senat von Genua drängt Boccanegra darauf, einen Krieg mit Venedig zu vermeiden, um Italiens Einheit zu retten. Gabriele will den Dogen umbringen, da er meint, er habe seine Tochter durch einen andern entführen lassen. Paolo wird als Auftraggeber entlarvt. Er will Boccanegra vergiften und überredet Gabriele zum Attentat mit der Intrige, Amelia sei die Geliebte des Dogen. Sie gesteht ihrem Vater die Liebe zu Gabriele. Dieser will ihren Vater erstechen; doch er bereut seine Tat, als er erkennen muss, dass Amelia nicht die Geliebte sondern die Tochter von Simon Boccanegra ist.
Der Aufstand der Patrizier mit Paolo an der Spitze wird niedergeschlagen und Paolo zum Tode verurteilt. Boccanegra ist vom Gift geschwächt. Er erkennt Pater Andrea als Jacopo Fiesco und eröffnet ihm, dass Amelia seine Enkelin sei. Sterbend segnet Boccanegra seine Tochter und Gabriele als Paar und ernennt Adorno zum neuen Dogen.
Verdis Oper wurde in der ersten Fassung mit Piaves Libretto am 12. März 1857, die zweite Fassung mit Boitos Libretto am 24. März 1881 im Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt.
